Über 25 Jahre Erfahrung

Luftanalytik (PU-Schaum): 10 m3 Raumluft werden über eine Kombination aus PU-Schaum und Glasfaserfilter gesaugt. Die Extraktion der Probe erfolgt im Soxhlet; der Nachweis der untersuchten Substanzen mittels Kapillar- Gaschromatographie mit Massenspektrometer (GC/MS) (DIN ISO 12884:2000-12). Bestimmungsgrenzen: 0,5 - 2 ng/m3 bei einem Probenahmevolumen von 10 m3.

Luftanalytik (TDS): Für die Analyse der leichtflüchtigen PAK nach DIN ISO 16000 Blatt 6:2012-11 erfolgt die Probenahme auf Sammelröhrchen, die mit dem Adsorptionsmittel TENAX TA gefüllt sind. Diese Röhrchen können in speziellen Transportbehältern zusammen mit einer detaillierten Probenahmeanleitung von ALAB bezogen werden. Die Röhrchen werden in der Regel mit 2 - 4 Litern Luft bei einem Volumenstrom von ca. 100 ml/min beladen. Die Analyse erfolgt nach thermischer Desorption gaschromatographisch mit Massenspektrometer (GC/MS) nach der Methode des externen Standards. Bestimmungsgrenzen: 5 - 10 ng/m3 bei einem Probenahmevolumen von 2 Litern.

Staubanalytik: Die Analyse von PAK in Staubproben erfolgt nach DIN ISO 18287:2006-05 bzw. nach dem akkreditierten Hausverfahren ALAB 10:2004. Nach Zugabe von 8 deuterierten polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (interne Standards) wird die Probe mit Cyclohexan/Aceton (1:1) im Ultraschallbad extrahiert. Der Nachweis der untersuchten Substanzen erfolgt mittels Kapillar-Gaschromatographie mit Massenspektrometer (GC/MS). Bestimmungsgrenzen: 0,02 - 0,5 mg/kg pro Substanz bei einer Einwaage von 250 mg.

Materialanalytik: Die Analyse von PAK in Boden- und Materialproben erfolgt nach DIN ISO 18287:2006-05. Nach Zugabe von 8 deuterierten polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (interne Standards) wird die Materialprobe mit Toluol im Soxhlet oder mit Cyclohexan (Kleber) im Ultraschallbad extrahiert. Stark verunreinigte Extrakte werden säulenchromatographisch aufgereinigt. Der Nachweis der untersuchten Substanzen erfolgt mittels Kapillar-Gaschromatographie mit Massenspektrometer (GC/MS). Bestimmungsgrenze: 0,5 mg/kg pro Substanz bei einer Einwaage von 250 mg.

Materialanalytik (Thermoextraktion): Materialproben werden zur Untersuchung auf flüchtige PAK/Naphthaline in einem kleinen Prüfraum bei 60 °C zwei Stunden lang im Reingasstrom extrahiert. Der beladene Extraktionsgasstrom wird durch ein TENAX TA-Sammelröhrchen geleitet. Der weitere Analysengang entspricht der Luftanalytik (TDS).


Der Begriff "polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe" (PAK) ist eine Sammelbezeichnung für eine Vielzahl aromatischer Verbindungen mit kondensierten Ringsystemen. Am besten untersucht sind die von der amerikanischen Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA) aufgrund ihres häufigen Vorkommens in der Umwelt als Leitsubstanzen ausgewählten 16 sogenannten "EPA-PAK": Naphthalin, Acenaphthylen, Acenaphthen, Fluoren, Phenanthren, Anthracen, Fluoranthen, Pyren, Benz[a]anthracen, Chrysen, Benzo[b]fluoranthen, Benzo[k]fluoranthen, Benzo[a]pyren, Dibenz[a,h]anthracen, Benzo[ghi]perylen und Indeno[1,2,3-cd]pyren. Von diesen wiederum gilt das Benzo[a]pyren als wichtigster der EPA-PAK, da es die stärkste krebserzeugende Wirkung aufweist.

Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen immer dann, wenn organisches Material verbrennt oder verkohlt. PAK werden in großen Mengen z. B. beim Verschwelen von Kohle in Kokereien, bei der Eisen- und Stahlerzeugung, bei Waldbränden und in Großfeuerungsanlagen gebildet. Hausbrand, Verbrennungsmotoren, Grillen, Räuchern und Tabakrauch sind weitere Quellen für polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe. PAK sind in Mineralölen, Pech, Teer, Ruß und daraus hergestellten Produkten enthalten. Mögliche Quellen im Baubereich sind z. B. teer- oder bitumenhaltige Materialien wie Trennschichten, Isolieranstriche, Bodenbelags- und Parkettkleber, Dachpappen sowie Teerölprodukte. Bei einem typischen Belastungsmuster von Hölzern mit PAK, die mit Teeröl (Carbolineum) gestrichen wurden, ist erfahrungsgemäß von Gehalten im Bereich von einigen hundert bis mehreren tausend mg/kg auszugehen. Die Verwendung PAK-haltiger Materialien wurde weitgehend eingestellt. Die Anwendung von Teerölen unterliegt sehr weitreichenden Einschränkungen. Sie sind für Privatpersonen nicht mehr erhältlich.

In den Boden, in Gewässer, auf Oberflächen von Pflanzen und anderen Organismen gelangen PAK durch Deposition aus der Luft. Bodenbelastungen durch PAK finden sich zudem häufig an Altstandorten von Mineralöllagern, Kokereien, teer- und pechverarbeitenden Betrieben sowie unter alten Deponien.

Der Mensch kann PAK über die Lunge, über die Nahrung und durch direkten Hautkontakt aufnehmen; bei Nichtrauchern spielt die Aufnahme über die Luft in der Regel eine geringe Rolle. Ein wichtiger Belastungspfad wurde vor mehreren Jahren entdeckt: im Hausstaub aus Wohnungen, in denen vor 1970 Parkett verlegt worden war, fanden sich erhebliche Mengen PAK. Der Grund der Hausstaubbelastung: bis Ende der sechziger Jahre wurden Bodenbelagskleber, vor allem Parkettkleber, oft aus Stein-kohlenteerpech hergestellt. Während reine Bitumenkleber in der Regel keine bzw. nur geringe PAK-Belastungen aufweisen, können Teerkleber mehrere Prozent PAK enthalten. Ohne chemische Analyse lässt sich jedoch keine Aussage über die Art der zur Herstellung eines Klebers verwendeten Rohstoffe treffen. Durch Risse und Fugen in älterem Parkett werden Anteile des Klebers freigesetzt und vermischen sich mit dem Hausstaub. Bei schadhaftem Parkett, vor allem, wenn sich einzelne Parkettstäbe vollständig gelöst haben, kann der im Laufe der Jahre versprödete Kleber durch Trittbelastung zwischen Parkettstäben und Estrich regelrecht zermahlen werden. Durch Erschütterungen und Pumpeffekte wird besonders der sehr feine Staubanteil durch Risse und Fugen an die Fußbodenoberfläche befördert.

PAK-belasteter Hausstaub gefährdet speziell Kleinkinder im Krabbelalter. Sie können die Schadstoffe durch direkten Hautkontakt, durch Einatmen des besonders in Bodennähe aufgewirbelten Schwebstaubes und durch Essen des Hausstaubes aufnehmen. Die Aufnahme über den Magen-Darmtrakt steht dabei im Vordergrund; Fachleute gehen davon aus, dass Kleinkinder im Krabbelalter täglich bis zu 100 Milligramm Hausstaub essen, teilweise auch erheblich mehr. Zur Bewertung wird die Hausstaubbelastung mit dem schwerflüchtigen, staubgebundenen Benz[a]pyren (BaP) herangezogen.

Quellen, vor allem für leichtflüchtige PAK in der Raumluft, sind teerhaltige Dachpappen bzw. Teerpappen in Fußboden- und Deckenaufbauten. Insbesondere teerhaltige Dachpappen weisen oft erhebliche Mengen an Naphthalin auf. Eventuell ausgasendes Naphthalin kann durch Undichtigkeiten in die unter dem Dach liegenden Hohlräume eindringen und die Raumluft belasten.

Von den 16 PAK nach EPA sind nicht alle in gleichem Maße krebserregend - vielmehr gibt es deutliche Unterschiede. Insbesondere für vier- und mehrringige Kohlenwasserstoffe wird ein krebserzeugendes Potenzial angenommen. Das gefährlichste der untersuchten PAK ist das Benzo[a]pyren. Dass einige PAK Krebs verursachen können, ist bereits seit über zweihundert Jahren bekannt. Der sogenannte "Kaminfegerkrebs" trat bei Schornsteinfegern auf, die im Laufe ihres Berufslebens intensiv mit PAK-haltigem Staub, Ruß und Rauch in Kontakt kamen. Auch der Beginn der experimentellen Krebsforschung ist mit dieser Stoffklasse verbunden; 1915 beschrieben japanische Forscher erstmalig das Entstehen lokaler Tumore an der Haut von Kaninchen nach Bepinselung mit Steinkohlenteer.

Im Belastungsfall werden in der Raumluft vor allem die leichter flüchtigen bicyclischen und seltener die tricyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe nachgewiesen. Für diese PAK wurden Innenraumluft-Richtwerte abgeleitet. Zur Gruppe der bicyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe gehören Naphthalin, Methylnaphthaline und Dimethylnaphthaline. Zur Gruppe der tricyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe gehören die Substanzen Acenaphthen, Acenaphthylen, Anthracen, Fluoren und Phenanthren.

Die Analyse der 16 EPA-PAK aus der Luft nach DIN ISO 12884 erfolgt mittels Probenahme auf PU-Schaum in Kombination mit Glasfaserfilter. Ein wesentlicher Nachteil dieser Methode ist, neben der langen Probenahmezeit und dem hohen Probenahmevolumen, ein deutlicher Unterbefund von Naphthalin und in geringerem Umfang anderen leichtflüchtigen PAK. Wir bieten Ihnen daher speziell für diese Problematik eine Probenahme-Kombination aus PU-Schaum und Glasfaserfilter sowie TenaxTA an.